... und hier ein weiteres Kapitel aus der Rubrik: "Komischer Mann und seine komischen Frauen-Idole!" :-)))
...auch die wunderbare Katherine Mansfield (Click Foto) wäre vermutlich kein "Schwiegermutter-Traum" gewesen, umsomehr hat auch sie einen Ehrenplatz in diesem Blog verdient!
"Zum Teufel mit meiner Familie! Großer Gott,
was für eine langweilige Gesellschaft!"
Katherine Mansfield, Tagebuch, 21. Oktober 1907
Katherine Mansfield waren bürgerliche Konventionen ein Greuel.
Sie wuchs in einer Bankiersfamilie auf und bekam schon als Mädchen mit, wie anstrengend jede "bürgerliche Etikette" sein kann.
"(...) Ihr Vater war das Urbild eines strebsamen Kaufmannes... mit neunzehn Jahren war er in Wellington in New Zealand in eine Importfirma eingetreten...war bald Teilhaber der Firma und später Direktor der Bank of New Zealand und wurde schließlich geadelt (...)" aus: Elisabeth Schnack, Biografische SkizzeIhr Vater zählte damals zu den reichsten Männern Neuseelands.
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Zum Glück hatte sie Humor und wenn es sein mußte auch recht derb (darin war sie ähnlich wie ihre ältere Cousine Elizabeth von Arnim) .
Folgende Anekdote beschreibt es sehr deutlich:
Als sie eines Tages Lady Ottoline Morrell, eine reiche und exentrische Gönnerin von Künstlern, zusammen mit Beatrice Camphell, in ihrem schönen Herrenhaus in Garsington besuchte und die prachtvollen, mit kostbaren Bildern und Möbeln ausgestatteten Räume
bewunderte, fragte sie leise Beatrice:
"Ist dir auch so zumute, als wären wir zwei Prostituierte,
die zum erstenmal in einem anständigen Haus sind?"
Quelle:
Katherine Mansfield - Das Leben sollte sein wie ein stetiges Licht
Briefe, Tagebücher, Kritiken, Fischer TB 1983
"(...) Der andere Aspekt zur Deutung ihres Wesens ist das Außenseitertum, zu dem sie nicht nur als Künstler, sondern auch durch ihre Geburt in den Kolonien "verurteilt" war. Nie konnte sie das Gefühl überwinden, Außenseiter zu sein, wie es zwangsläufig entstehen mußte, wenn man unter Engländern lebte, die - für uns Festlandeuropäer kaum faßlich - jeden nicht in England geborenen Engländer als "colonial-born" bezeichnen und behandeln.
Doch schon in ihrer frühesten Jugend, wenn auch unter anderen Bedingungen, war Katherine die Außenseiterin, wenn nicht gar die Verfemte, die sich gegen den konventionellen Rahmen auflehnte, den ihr Elternhaus für unabdingbar hielt. Bei ihrem starken Liebesbedürfnis ergab das oft schmerzlichste Situationen. Auf der einen Seite standen ihr alle Reichtümer einer intensiv empfindenden Künstlerin zu Gebote, andrerseits stieß sie während ihres kurzen Lebens überall auf Behinderungen, Hemmnisse, Frustrierungen und Hintansetzungen.
Mit einem Mut und einer Entschlossenheit sondergleichen nahm sie den Kampf auf, den ihr Künstlerehrgeiz gebot (...)."
aus: Elisabeth Schnack, Biografische Skizze