Donnerstag, 30. Januar 2014

2014 - 450 Jahre WILLIAM SHAKESPEARE #1


"Im Überfluß zu sündigen, ist schlimmer als Lüg' aus Not,
und Falschheit zeigt sich böser im König als im Bettler."

William Shakespeare (26.04.1564-03.05.1616) Dramatiker, Lyriker, Schauspieler


 Alleine dieses Eingangszitat beweist schon, wie hochaktuell der 450 Jahre 
"alte" bzw. "junge"  William Shakespeare ist!    




                          (Zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Skizze - Bleistift-Pencil  (Cartoon)


Dieser kleine Cartoon ist eine Persiflage auf den jahrhunderte-alten Streit über die "Urheberschaft der William Shakespeare-Stücke" .

Hier streiten von links nach rechts:
Mark Twain, William Shakespeare und Marilyn Monroe. 

Der von mir ebenso sehr geschätzte Mark Twain glaubte nie daran, daß der "einfache Bürger" William Shakespeare so hochintellektuelle Stücke verfassen konnte, die zudem noch oft in aristokratischen Kreisen spielen und stellt in den Raum:
"I can't believe, that you are the writer of the famous plays"
("Ich kann nicht glauben, daß Du der Verfasser der berühmten Stücke bist"

Darauf kontert William Shakespeare ganz cool:
"Can you prove this?"
 ("Kannst Du das beweisen?")  

Die gewitzte Marilyn mischt sich ein:
"Hey boys - how stupid! Don't discuss who the author is!
The plays are great. This means enough for me"
(Hey Jungs - wie dumm! Diskutiert nicht darüber, wer der Autor ist.
Die Theaterstücke sind großartig. Das genügt mir")



Ja, auch die belesene Marilyn Monroe hat etwas zu William Shakespeare zu sagen.
Spätestens seit sie im Rahmen ihres Filmes Der Prinz und die Tänzerin (Marilyn Monroe Productions Inc.,1957), den britischen Shakespeare Darsteller Laurence Oliver (1907-1989) kennenlernte, war sie von Shakespeare "angefixt" und lernte in den folgenden Jahren beinahe den ganzen Shakespeare auswendig.
Noch 1962, in ihrem letzten Lebensjahr war sie hochmotiviert und ehrgeizig und ihr schwebten zukünftige "Marilyn Monroe-Shakespeare Film-Festspiele" vor. Zwei Wochen vor ihrem Tod gab sie ihrem Psychoanalytiker Dr. Ralph Greenson selbst-besprochene Tonbänder (sie konnte zuhause in freier Assoziation besser reden, als während der Sitzungen) und dies verrät sie über ihre 
Shakespeare-Visionen (Quellen-Angaben siehe ganz unten):

"Da ist jemand im Radio, der versucht, das Feuer der so genannten (Joan) Crawford-Monroe-Fehde neu zu schüren. Okay, sie hat vor einiger Zeit ein paar gemeine Dinge über mich gesagt. Aber was kratzt mich das? Ich weiß nicht, warum sie das gemacht hat. Am Anfang haben die Crawford und ich uns gut verstanden. Wie immer hat Shakespeare es am besten beschrieben:   
"Wer mir meinen guten Namen nimmt, raubt mir, was ihn nicht reich macht, mich aber  wahrlich arm"  
Nein, Doktor, das habe ich nicht nachgeschlagen. Ich habe eine Menge Shakespeare auswendig gelernt. Und das erinnert mich an The Prince and The Showgirl.
Olivier kam in meine Garderobe und machte mich zur Schnecke, weil ich etwas vermasselt hatte. Ich beruhigte ihn, indem ich sagte, daß sein Hamlet einer der großartigsten Filme war, die ich je gesehen habe. Sie wissen ja, er hat dafür einen Oscar bekommen. Aber der Prinz war ein richtiger Trottel (Anm: Laurence Olivier war adelig!). Er war oberflächlich - nein, das ist nicht das richtige Wort - er war hochnäsig, arrogant, ein Snob, eingebildet. Vielleicht auch ein bisschen antisemitisch, so nach dem Motto: Ein paar von meinen besten Freunden sind Juden. Aber er war ein verdammt guter Schauspieler (...)!"        
       
Sie sieht sich als zukünftige große Shakespeare-Darstellerin und vertraut ihrem Doktor 
weiter an:

"(...) Wenn ich noch irgendeinen Film für die A... (Anm. damit ist "Assholes" gemeint, ich erspare mir die deutsche Übersetzung) von der Fox drehen soll, dann müssen sie mich zur höchst bezahlten Schauspielerin Hollywoods machen. Sie müssen mir das Doppelte von dem geben, was die Taylor bekommt, und eine Beteiligung an den Einnahmen noch dazu. Über das Drehbuch, den Regisseur und die Besetzung entscheide ich. Solche Filme werden an den Kinokassen einschlagen wie Bomben. Und einen Teil der Millionen, die ich damit mache, werde ich risikolos investieren. Den Rest werde ich benutzen, um meinen Plan zu finanzieren. Ein Jahr lang werde ich mit Lee Strasberg (ihr New Yorker Schauspiellehrer) Tag und Nacht Shakespeare studieren. Ich werde ihn dafür bezahlen, daß er nur mit mir allein arbeitet. Er hat gesagt, ich könnte Shakespeare spielen. Ich werde ihn dazu zwingen, es zu beweisen. So verschaffe ich mir die Grundlagen, die Olivier gemeint hat. Und dann gehe ich zu Olivier und fordere die Hilfe ein, die er mir versprochen hat. Und ich bezahle dafür, was immer er verlangt. Und dann produziere ich das "Marilyn-Monroe-Shakespeare-Film-Festival" und spiele selbst mit. Seine wichtigsten Stücke will ich zu Filmen machen.
... und sich selber sehr realistisch analysierend fährt sie fort:
Ich brauche Sie, damit sie mich ein Jahr oder länger bei Kräften halten. Ich werde sie dafür bezahlen, dass Sie nur mich behandeln...  
(Anm: ihr Wunsch war nicht abwegig, da Greenson ein großer Film-und Hollywood-Fan war und ohnehin bevorzugt Schauspieler betreute und Marilyn war ohnehin sein "Lieblings-Patient").

... Ach, und ich habe Ihnen noch ein Geschenk gemacht. Ich habe all meine Tabletten in die Toilette geworfen. Sehen Sie, wie ernst es mir mit dieser Sache ist?

Anm: auch das glaube ich ihr und kann es nachvollziehen. Alle "Monroe-Biographien" und Zeitzeugen, so unterschiedlich sie auch sein mögen - bescheinigen ihr,  trotz (!) ihrer großen Sensibilität -  ziemlich einstimmig - einen sehr starken Willen
Mit starkem Willen kann man tatsächlich "über Nacht" mit ungesunden alten Gewohnheiten brechen.
Dazu mein Selbstversuch: 
Als jahrzehntelanger, leidenschaftlicher Biertrinker - seit etwa meinem 16. Lebensjahr - hatte mich vor gut einem Jahr die allmählich wachsende "Bierwampe" plötzlich nur noch angeekelt. 
"Über Nacht" entschied ich - ab sofort - kein Bier mehr zu kaufen oder zu trinken. Davor ging bei mir jahrelang ab18 Uhr die sog. "Säufersonne" auf und ich dachte, nur mit Bierchen wird der Abend gemütlich und es blieb doch nie bei "einem" harmlosen Glas Bier - es schmeckte doch so. 
Die Karawane zieht - der Sultan hat Durst!
Dies nur dazu, weil doch "ein Glas Bier" weniger Kalorien haben soll, als z.B. ein Glas Apfelsaft. Aber ich möchte den disziplinierten Biertrinker erstmal sehen, der nach einem Glas Bier am Abend konsequent aufhört und darüber hinaus keine weiteren Kalorien zu sich führt... 
Im Übrigen trinkt kaum jemand am Abend einen Liter Apfelsaft, aber ein Liter kühles Bier - kombiniert mit Erdnüssen - läuft doch locker die Kehle runter... lecker...zisch... dies macht doch einen "deutschen Männerabend" erst rund - im wortwörtlichen Sinne.
Am besten ist und bleibt natürlich klares Quellwasser. Meine Katzen können es bestätigen, die trinken weder Alk noch O-Saft - und sind schlank wie Teenager!;-)   

Mit feierlichem Ritual, entsorgte ich also den Inhalt der restlichen Flaschen in der Toilette und betätigte mit größtem Vergnügen die Spülung. Ein wunderbares Gefühl!
Dies brachte mir nur Vorteile. Die Wampe ist weg, der Bauch ist flach, der Kopf ist klar und es geht mir besser denn je. Also ich brauche diese bittere, klebrige, gelb-braune Brühe nicht mehr.
Wein trinke ich nur noch sehr unregelmäßig - nicht täglich - und wenn dann nur mal ein Viertel pro Abend. In homöopathischer Dosierung (jaja, Bier hat weniger Kalorien, ich weiß) soll ja gerade (trockener) Rotwein gut fürs Herz sein und etwas naturtrüber Apfelsaft bringt Vitamine - 
sagen die Ärzte! - Ich werde noch recherchieren, ob Shakespeare darüber etwas zu sagen hatte...;-)
                   

... Ich habe den ganzen Shakespeare gelesen und eine Menge Text eingeübt. Um die Drehbücher brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Ich werde den größten Drehbuchautor aller Zeiten (Anm:sie meint Shakespeare!) für mich arbeiten lassen, und brauche ihn nicht einmal zu bezahlen. 
Oh ja, die Monroe selbst wird ihre Hand im Spiel haben. Zuallererst werde ich die Julia spielen. Mit Hilfe von Maske, Kostüm und Kamera wird mein Spiel eine Julia entstehen lassen, die vierzehn Jahre alt ist, eine unschuldige Jungfrau, die knospend zur Frau erwacht. Das ist einfach unwahrscheinlich sexy  
(Anm: Wow! Ist es nicht unendlich schade, daß wir dies nicht mehr erleben durften?).
Ich habe wundervolle Ideen für Lady Macbeth und Queen Gertrude. Ich bin sicher, dass ich für eine oder mehrere Filme einen Oscar bekommen werde. Ja, Doktor, genau das werde ich tun.
Dass ich es kann, bin ich Ihnen schuldig, Doktor."      


... und die Frau soll sich kurze Zeit später selber umgebracht haben? Niemals!!! !!! !!!               

  
Quellen
Den obigen Wortlaut zitierte ich aus diesem Buch:
  • Matthew Smith: Warum mußte Marilyn Monroe sterben? Fischer Taschenbuch 2004, Kapitel 23, "Die geheimen Tonbänder: Die Olivier-Wirkung", S.248 ff 

mehr zu den letzten "Marilyn Monroe-Tonbändern" gibt es hier:



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